Das Emblem

Titelseite des "Emblematum Liber"
Titelseite des "Emblematum Liber"

Ursprung

Man kann den Ursprung dieser Kunstform sehr genau datieren. Im Jahr 1531 wurde von Heinrich Steyner das erste Buch veröffentlicht, das eine Sammlung verschiedener Embleme enthielt. Es hat den Titel „Emblematum Liber“.

Die lateinischen Texte für das Buch stammten vom Italiener Andrea Alciato. Der Künstler Jörg Breu der Ältere lieferte mit seinen Holzschnitten die Illustrationen für das Buch.

Das „Emblematum Liber“ wurde zum Muster für die Embleme dieser Zeit und war überall in Europa verbreitet. Die Embleme waren im Zeitalter des Barock bei den Menschen sehr beliebt. Man nennt diese Zeit auch das „emblematische Zeitalter“, da sinnbildliche Darstellungsformen nicht nur in der Malerei und Dichtung oft verwendet wurden, sondern auch Teil der Alltagskultur waren, etwa als Schmuck von Gebrauchsgegen-ständen oder Gebäuden.

Joachim Camerarius d. J.: "Vierhundert Wahl-Sprüche und Sinnen-Bilder" (1671)
Joachim Camerarius d. J.: "Vierhundert Wahl-Sprüche und Sinnen-Bilder" (1671)

Aufbau

Ein Emblem ist aus drei verschiedenen Teilen auf- gebaut:

1. Die Inscriptio (Motto) ist die Überschrift und zeigt das Thema des Emblems an.

2. Darunter befindet sich die Pictura (Bild). Sie steht im Mittelpunkt und stellt das Thema bildlich dar.

3. Die Subscriptio (Bildunterschrift) steht unter dem Bild und ist oft in Form eines Epigramms (eines dichter-ischen Gedankens) geschrieben. In der Unterschrift wird der Inhalt des Bilds gedeutet.

Anhand des Emblems von Joachim Camerarius des Jüngeren kann man den Aufbau eines Emblems gut erkennen. Die Überschrift lautet. „Du musst leiden oder meiden“ Auf dem Bild sieht man eine Hand, die sich an einem Dornbusch sticht. Die Unterschrift lautet: „Der du alles ab willst brechen / Laß mir meine Zweige stehn/ Sonsten wird mein Dorn dich stechen/ Daß du musst von hinnen gehen“.

Hier findet Ihr eine kleine Auswahl von Emblemen, die die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8e gestaltet haben: